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Beowulf (Beinenwolf)

  • Genre/Type Descriptor(s)
    Children's Literature
     
    Language(s)
    German
  • Author
    Wägner, Wilhelm
    Artist
    Vogel, Hermann
  • Contained in
    2nd ed. of Deutsche Heldensagen erzählt für Jugend und Volk, vol. 2 of Nordisch-germanische Vorzeit, by Wilhelm Wägner
    Location Details
    Pages 409-26
    City
    Leipzig
    Publisher
    Verlag und Druck von Otto Spamer
    Date
    1881
  • Relationships
    (Upstream) Reproduces in new context -> Beowulf (Beinenwolf), Wägner, Wilhelm (1878)
  • Descriptive Notes

    Book is x + 558 pp. (incl. 4 pp. of publisher's announcements, [555]-[558]) + 2 unnumbered plates (listed as Tonbilden on p. ix, at the end of the table of contents, as frontispiece and facing p. 273); b/w illus. The book to which this record pertains, containing "Beowulf (Beinenwolf)," is vol. 2 of the 2nd edition of Wägner's Nordisch-germanische Vorzeit, whose 2 volumes are separately titled:

    Nordisch-germanische Götter und Helden
    Deutsche Heldensagen erzählt für Jugend und Volk

    This 2nd ed. is described as the "Zweite durchgesehene und erweiterte Auflage" on vol. 2's title page. As Wägner explains in his foreword (v-vi), it is expanded from the 1st ed. by the addition of the tale "Herzog Ernst."

    The volume contains many illustrations, all of which (other than the two unpaginated plates mentioned at the foot of p. ix) are listed and credited on p. x. Most are by Vogel, including the two unpaginated plates and the pictures within "Beowulf (Beinenwolf)." That tale contains 2 pictures: "Beowulf im Kampfe mit Grendel's Mutter" at its beginning (409) and "Der sterbende Beowulf" (423).

    The Beowulf story is divided into 5 sections: "1. Grendel," "2. Beowulf, der kühne Schwimmer," "3. Die Meerwölfin," "4. Beowulf wird König," and "5. Der Drachenkampf." It is in prose, other than a few short passages of alliterating verse (such as the one given at the beginning, representing a song of Hrothgar's scop celebrating the Scylding dynasty). The tale itself is followed by a short essay, "Deutung der Sage" (425-26).

    The story begins:

    Einst sandte den Sohn der selige Odin,
    Auf schimmerndem Schilde schwimmend, zur Erde.
    Unkundig des Gottes, die Menschenkinder
    Empfingen doch festlich den freundlichen Knaben.
    Den wilden Wellen ihn rasch entwindend.

    Sie nannten den Namenlosen Skiöld.
    Er wuchs und ward ein weidlicher Degen,
    Ein König und Recke in Reitgotaland (Jütland),
    Inmitten der Meere, mit Ruhm und Macht.
    Ihm gaben die Göttern Kinder und Enkel,
    Dem Ahnherrn gleichend, durch glückliche Thaten
    Berherrlichte Herrscher, auf dem Hochsitz thronend,
    Sein Enkelsohn, wie die Sonne leuchtend:
    Hrodgar, der Kühne, kundig des Schwertes,
    In blutigen Schlachten schlug er das Raubvolk
    Zur Freude des friedlichen Volkes, das emsig,
    Des Pfluges pflegend, fördert das Aehrengold.
    Der herrliche Herrscher erbaute die Halle,
    Die festlich geschmückte, darin wir feiern
    Den kraftvollen Krieger, gekrönt mit Ehren,
    Den Völkergebieter, des Landes Hort.

    Also sang ein Spielmann zur Harfe in König Hrodgar's Halle, die man die gehörnte oder Hirschhalle nannte, weil ihre Zinnen gleich dem Geweihe des Edelhirsches emporragten. Der König hatte sie von der den Raubfahrern abgenommenen Beute erbaut, nachdem er dieselben durch ruhmvolle Siege überwunden und völlig vertilgt hatte. Da saß der edle Skiöldung mit seinen Helden beim frohen Mahl, und emsig füllte der Schenke die Hörner mit süßem Meth und südländischem Wein, bis die leuchtenden Sterne zum Schlafen einluden. Aber nicht alle Recken hatten außerhalb Herberge gefunden, deswegen waren in dem geräumigen Saale Lager bereitet, wo müde Gäste der nächtlichen Ruhe pflegten. (409-10)

    And ends:

    Zwölf ruhmvolle Edelinge sammelten diesen theuren Ueberrest in einen Krug von rothem Golde und führten denselben in den aufgethürmten Hügel, den manche Thräne benetzte. Darauf bestiegen die Edelinge ihre Rosse, umritten das Todtenmal und

    "Klagend den Kummer, um den König trauernd,
    Erhoben sie Hochgesang, den Helden zu preisen,
    Wie sinnvolle Sitte und Gesetz es fordern,
    Daß man den Geliebten im Liede noch ehre,
    Und im Herzen ihn hege, wenn er hingeschieden ist.
    So klagten die kühnen Kämpfer Gothlands
    Des Herren Hingang; seine Hausgenossen
    Den Mann voll Milde und hohen Muthes,
    Wenn das Schwert er schwang im Grau'n der Schlacht."

    Als der Gesang vollendet war, wurde der unermeßliche Hort aus der Drachenkluft in den Hügel gebracht; denn die Gothen wollten das Gold nicht behalten, das mit dem Leben ihres Herrschers erkauft war. So ruht es denn im Schoße der Erde, wie vordem, als es der Unhold bewachte, unnütz den Menschen und auch unschädlich, nicht mehr die maßlose Begierde zu Frevelthaten reizend. (425)

     
    Notes on Prior Documentation

    This book not in Fry, MO1, GR, or MO2. (All do list a different 1881 book by Wägner—though under an incorrect title—that contains a different version of Wägner's retelling.)

     
    Authentication

    BAM.

  • Last Updated
    04/03/2022